Das Förderprogramm des Landes Baden Württemberg mit dem Namen InKoMo
Das Förderprogramm des Landes Baden Württemberg mit dem Namen InKoMo 4.0 (Innovationspartnerschaften zwischen Kommunen und der Mobilitätswirtschaft 4.0) soll die Digitalisierung im Mobilitätssektor voran treiben und Kommunen und lokale Unternehmen vernetzen. Erfolgreich erprobte digitale Mobilitätslösungen, wie z.B. die smart mobility map von raumobil und viele weitere innovative digitale Mobilitätslösungen von anderen lokalen Unternehmen sollen auf weitere Regionen übertragen werden.
Zum Jahresbeginn 2019 wurde eine Geschäftsstelle beim Städtetag Baden-Württemberg zur Beratung von Kommunen und Unternehmen eingerichtet. Neben Informationsveranstaltungen und Workshops gibt es außerdem noch eine Online-Plattform unter www.inkomo-bw.de als weitere Vernetzungsmöglichket. In Zuge von InKoMo 4.0 wurden zudem 5 InKoMo-Förderantrage mit einem Fördervolumen von insgesamt 1,7 Millionen Euro bewilligt. Darunter die Städte Aalen, Breisach, Hockenheim, Reutlingen und Neckarsulm. Die Projekte laufen für insgesamt drei Jahre und werden von einer Geschäftsstelle des Städtetag Baden-Württemberg während der Projektlaufzeit begleitet.
Multimodalität – Mobilität ganzheitlich integrieren
Die Stadt Neckarsulm liegt nördlich von Stuttgart und ist Heimat von rund 26.800 Menschen. Bekannt ist Neckarsulm vor allem aufgrund namenhafter Unternehmen, die sich dort nieder gelassen haben. Zu ihnen gehören unter anderem die Schwarz Gruppe (Betreiber von Lidl und Kaufland), die Bechtle AG, Rheinmetal Automotive AG und der Automobilbauer Audi AG. Die Neckarsulmer Unternehmen beschäftigen rund 41.000 Menschen. Mehr als 36.000 Berufseinpendler belasten die Verkehrsadern der Stadt und stellen somit eine Herausforderung für Klima und Anwohner dar. Mit dem städtischen Mobilitätskonzept Neckarsulm 2030+ wird multimodale Mobilität bei zukünftigen Mobilitätsvorhaben der Stadt in den Mittelpunkt gestellt. Ziel soll sein, “multimodal” also ganzheitlich zu denken und sowohl den motorisierten Individualverkehr (MIV), als auch ÖPNV sowie Rad- und Fußverkehr zu berücksichtigen und zu vernetzen. Das Mobilitätsverhalten im Allgemeinen soll verändert und die Zahl des MIV reduziert werden.
Innovative Verkehrssteuerung durch hochwertige Daten
Für die Stadt Neckarsulm wurde das beantragte InKoMo-Förderprojekt “MobiWert” mit über 355.053 Euro bewilligt. Damit soll die Mobilitätsdatenplattform des Landes “MobiData BW” genutzt werden, um Daten für eine bessere Verkehrssteuerung zu integrieren. Hiermit sollen z.B. Echtzeitdaten von Bussen oder Parkraumsensoren realisiert werden. Bürger können mithilfe einer digitalen Kartenlösung von raumobil die Daten einsehen und ihr Mobilitätsverhalten dementsprechend anpassen. Die Anwendung basiert auf der von raumobil entwickelten “smart mobility map”, die bereits für andere Städte und Gemeinden im Einsatz ist. Die smart mobility map dient im geplanten Projektvorhaben als Grundlage, um den Neckarsulmern Bürgern mobilitätsrelevante Informationen und Daten zur Verfügung zu stellen. Geplant ist, bereits kurz nach Projektstart eine erste Basisversion der smart mobility map für Neckarsulm zu erstellen und zu betreiben. Ziel des Projektes ist es, die Digitalisierung und Veröffentlichung regionaler (Mobilitäts-)Daten und Informationen zu wichtigen mobilitätsrelevanten Orten, Sperrungen, Baustellen, Parkhausbelegungen, Sharing-Angeboten, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr zu ermöglichen. Daten und Verknüpfungen mit örtlichen Mobilitätsangeboten (z.B. Busse, Taxi, Shuttle on Demand) sollen den Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus werden die regionalen Daten um hochwertige externe Mobilitätsdaten aus den raumobil Schnittstellen (z.B. Deutsche Bahn, ÖPNV, Flixbus, Stadtmobil, Nextbike) ergänzt. Damit man den Überblick behält, werden alle Daten zu übersichtlichen MapServices vernetzt. Somit werden lokale Mobilitätslösungen in die Verbindungsauskunft integriert.
Individuelle Anpassung der smart mobility map
Im Laufe des Projekts werden dann weitere Funktionalitäten für die smart mobility map entwickelt und livegestellt. So ist die Verarbeitung und Darstellung von Daten aus dem GIS-System von Neckarsulm über Schnittstellen sowie die Verarbeitung und Darstellung zusätzlicher Daten aus der Mobilitätsdatenplattform BW über entsprechende Schnittstellen geplant. Für Hochwasser ist die Implementierung eines Routing-Algorithmus angedacht, der Straßen bei Hochwasser und Sperrungen entsprechend “gewichtet”, so dass auf der smart mobility map automatisch Umfahrungen bzw. Alternativrouten vorgeschlagen werden. Ein Baustelleninformationslayer stellt alle Sperrungen und Baustellen inklusive relevanter Infos auf der Karte dar. Für Nutzer des ÖPNVs sollen die Echtzeit-Positionen visualisiert werden. Auch plant Neckarsulm die Umsetzung einer Parkraumsensorik, wodurch dann über eine Schnittstelle die Darstellung der Parkhausbelegung ermöglicht wird. Zudem soll im Laufe des Projekts auch die Einbindung von größeren Unternehmensstandorten erfolgen und zur Optimierung der Mitarbeitermobilität und zur Reduzierung des MIV in der Region beitragen.
Weitere Informationen zur digitalen Mobilitätslösung der smart mobility map und dem Mobilitätsbaukasten finden Sie unter https://www.raumobil.com/smapkit
Die Pressemitteilung finden Sie auf der Seite des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg unter