Jury nominiert regiomove für Nachhaltigkeitspreis
- raumobil unter die besten Drei für den Sonderpreis Digitalisierung in der Kategorie “Forschung" nominiert
- Nutzer können mit der regiomove App ihre Route planen, zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln z.B. Stadtbahn, Stadtmobil oder Leihrad auswählen, diese buchen und sogar bezahlen
- Kommunale ÖPNV-Unternehmen und andere beteiligte Anbieter können sich vernetzen, bleiben aber unabhängig gegenüber rein gewinnorientierten Plattformmonopolen
Bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im November hat das Mobilitätsprojekt regiomove die Chance auf den Sonderpreis Digitalisierung in der Kategorie „Forschung“. Die Wettbewerbsjury hat das Projekt bereits unter die besten Drei gewählt. „Das zeigt uns erneut, dass wir mit regiomove den richtigen Weg beschreiten und gibt uns natürlich einen zusätzlichen Motivationsschub“, so Dr. Frank Pagel vom Karlsruher Verkehrsverbund. Unter seiner Leitung arbeitet ein regionales Partnernetzwerk seit Dezember 2017 an der Verknüpfung der bestehenden Verkehrsangebote in der Region Mittlerer Oberrhein. Mit Hilfe der Plattform regiomove will der Karlsruher Verkehrsverbund mit seinen Partnern das bestehende Verkehrsangebot Karlsruhes mit dem des Umlandes – und damit auch die ganze Region Mittlerer Oberrhein – vernetzen. Egal ob Bahn oder Bus, Leihfahrrad oder Carsharing, egal ob ländlich oder urban: Unterschiedliche Verkehrsmittel und Regionen sollen in ein Netz integriert und zu einem Mobilitätsverbund transformiert werden, sodass weitestgehend auf die Nutzung des eigenen PKW verzichtet werden kann. Physisch vernetzt werden die verschiedenen Mobilitätsangebote durch Mobilitätshubs, sogenannte Ports, an denen Pendler die Verkehrsmittel wechseln können. Bis zu acht Ports werden verteilt an Pilotstandorten in der Region realisiert.
Dabei erlaubt das vertragliche Rahmenwerk (der „Mobilitätsverbund“) allen beteiligten Anbietern, sich zu vernetzen – gleichzeitig aber unabhängig zu bleiben. Die Position der einzelnen Mobilitätsanbieter wird gestärkt, indem neuen Kundengruppen der Zugang zu ihren Angeboten erleichtert wird. Neue Anbieter können jederzeit integriert werden. Insbesondere bewahren die kommunalen ÖPNV-Unternehmen, als zentraler Partner des Mobilitätsverbunds, ihre Unabhängigkeit gegenüber rein gewinnorientierten Plattformmonopolen. Somit können die Kommunen auch im digitalen Wandel langfristig das öffentliche Mobilitätsangebot im Sinne der Menschen in den Städten und Regionen mitgestalten. Auf diese Weise wird eine „Win hoch 5“-Situation erzeugt, von der alle Beteiligten nachhaltig profitieren: ÖPNV, Mobilitätsanbieter, Kommunen, Umwelt und allen voran die Nutzer/innen. Unterstützend sollen in der Region Mobilitätsstationen entstehen, sogenannte regiomove Ports, an denen der Wechsel vom einen zum anderen Fahrzeug einfacher wird und sich weitere Services anbieten. Die Gestaltung der Ports ist aus einem Designwettbewerb hervorgegangen. Diese sollen zunächst an sieben Pilotstandorten in der Region ab dem nächsten Jahr realisiert werden.
In der Jurybegründung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis heißt es „regiomove verfolgt einen regionalen Ansatz und kombiniert digitale und physische Vernetzung, um eine effiziente und klimafreundliche Form der Mobilität voranzubringen. Das honoriert die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises mit der Platzierung von regiomove unter den Top3 für den Sonderpreis Digitalisierung in der Kategorie „Forschung“. Die Verleihung dieses Preises findet am 21. November in Düsseldorf statt. Als ein Leuchtturmprojekt der TechnologieRegion Karlsruhe wird regiomove von Seiten des Landes Baden-Württemberg und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 4,9 Millionen Euro über drei Jahre gefördert. Gemeinsam mit den Partnern KIT, Hochschule Karlsruhe Technik und Wirtschaft, FZI Forschungszentrum Informatik, raumobil GmbH, PTV Group, INIT GmbH, stadtmobil, Regionalverband Mittlerer Oberrhein, Landkreis Rastatt und der Stadt Karlsruhe wird die Zukunft der Mobilität in der gesamten Region neugestaltet.
Weitere Informationen über den deutschen Nachhaltigkeitspreis und die Nominierung unter:
https://www.nachhaltigkeitspreis.de/wettbewerbe/sonderpreis-digitalisierung/#pageWrap